Bei unserer Ankunft in Airlie Beach hatten wir uns bereits wieder total an das Camperleben gewöhnt. Zu Sonnenaufgang waren wir meist schon wach, aber dafür schon zu Sonnenuntergang wieder im Bett - bevor die Mossies (“Mosquitos”) kamen…
Airlie Beach ist ein bekanntes Urlaubsziel an der Ostküste Australiens und auch beliebt bei Backpackern aus aller Welt. Die Bars, die Restaurants, die Palmen und der Strand sorgen für ein tolles Urlaubsflair. Dennoch war die Stadt alles andere als überfüllt. Airlie Beach lebt hauptsächlich vom Tourismus und wir hatten das Gefühl, dass derzeit erst nach und nach wieder etwas Leben zurückkommt nach dem Höhepunkt der Covid-Zeit.
...der Airlie Beach Lagoon...ein öffentliches, kostenloses Schwimmbad direkt am Meer...je weiter nördlich man fährt, desto mehr Schwimmbäder dieser Art sind zu finden...aufgrund von giftigen Quallen und auch Salzwassser-Krokodilen wird nämlich zu bestimmten Saisonzeiten vom Schwimmen im Meer abgeraten...
Touren zu den Whitsunday Islands, welche zwischen Airlie Beach und dem Great Barrier Reef liegen, wurden bereits wieder angeboten. Die 74 Inseln sind bekannt für ihre weißen, bilderbuchartigen Sandstrände. Auch ein Ort, an dem sich so einige Promis das Ja-Wort geben. Die Whitsunday Islands waren früher ein vulkanisch geformtes Gebirge. Mit dem Ende der Eiszeit vor ca. 40.000 Jahren und dem daraus resultierenden ansteigenden Meeresspiegel wurden die Inseln vom Festland getrennt. Die Inseln waren immer von Aborigines, den Ureinwohnern Australiens, bewohnt, bis sie in der Zeit der britischen Kolonisation ab 1861 vertrieben wurden und ausstarben. Heute sind nur 17 der Inseln bewohnt.
Wir buchten eine "Ocean-Rafting"-Tour und fuhren mit einer Art Schlauch-Schnellboot an den Inseln entlang.
Auf dem wohl berühmtesten Strandabschnitt Queenslands, dem “Whitehaven Beach” , machten wir eine kleine Mittagspause. Der Quarzgehalt von etwa 99% macht den Sand am Whitehaven Beach zum Weißesten unserer Erde. In Kombination mit dem türkisfarbenen, kristallklaren Wasser entsteht das Gefühl vom Paradies. Da sich der besondere Sand bestens zum Polieren von Gold eignet, ging es dann nachmittags mit Eheringen, die aussagen wie neu, wieder zurück zu unserem Campingplatz nach Airlie Beach.
Danach ging es für uns weiter in Richtung Norden. Wir kamen in Dingo Beach und Hideaway Bay vorbei, zwei kleinen Küstenörtchen, wo wir unsere erste Off-Road-Erfahrung mit Matilda Geoffrey sammelten.
Daraufhin hielten wir in Bowen, wo wir zum Mittagessen auf den Plantation Hill fuhren und eine tolle Aussicht hatten.
Unsere Zwischenstopps suchen wir übrigens meist willkürlich auf Google Maps aus. Zwischenzeitlich wissen wir aber auch, dass wir dabei gar nicht so viel falsch machen können, denn eigentlich ist es hier wirklich fast überall schön. Eben immer auf eine andere Art.
Den nächsten Stopp legten wir in Townsville ein, einem netten kleinen Städtchen mit so einigen interessanten Sehenswürdigkeiten.
Auf dem Mount Stuart sahen wir zum ersten Mal ein kleines Rock Wallaby und auf der "Kissing Point Fortification", einer historischen Festung, erfuhren wir so Einiges über die Geschichte von Townsville. Die Festung liegt direkt neben dem Hafen der Stadt, wo auch die Autofähre nach Magnetic Island fährt. Magnetic Island ist eine 51 Quadratmeter große Insel mit rund 2300 Einwohnern. Auch diese Insel hatte der britische Entdecker James Cook 1770 zusammen mit seiner Mannschaft entdeckt. Als sie mit ihrem Schiff an der Insel vorbeifuhren, spielte ihr Kompass plötzlich verrückt. Cook vermutete, dass die Insel aus magnetischem Gestein besteht und gab ihr den Namen “Magnetic Island”.
Wir verbrachten hier drei Tage und im Gespräch mit unserem Campingplatzbesitzer erfuhren wir, dass die Insel auch bekannt ist für ihre circa 800 wild lebenden Koalas. Koalas sind Beutelsäuger und ernähren sich hauptsächlich von Eukalyptus-Blättern. Aufgrund der geringen Nährstoffe in den Blättern, schlafen Koalas täglich bis zu 20 Stunden. Noch am selben Abend konnten wir direkt neben Matilda Geoffrey nicht nur ein kleines Känguru hüpfen sehen, sondern auch zwei Koalas beobachten, die es sich auf den Bäumen gemütlich machten und Eukalyptus Blätter aßen.
...erstaunlich aktiv und soooo süß...
Am nächsten Morgen wanderten wir zum “Forts”, einer denkmalgeschützten Festung im Magnetic Island National Park. Bei der Wanderung konnten wir insgesamt nochmal vier schlafende Koalas sehen.
Eine weitere Wanderung führte uns durch einen Wald voller Schmetterlingen. Wo man nur hinschaute, flatterten die meist blau-schwarz-gepunkteten Tierchen umher.
...rießige Bambusse wie diese sind immer wieder in den Wäldern zu sehen...
Außerdem kamen wir an einigen traumhaften, menschenleeren Buchten vorbei. Normalerweise ist die Insel viel besser besucht, aber auch hier kann erst nach und nach wieder alles geöffnet werden. Magnetic Island war für uns, vor allem auch aufgrund der vielfältigen Tierwelt und der Natur, ein weiteres besonderes Highlight.
Auf unserem Weg in Richtung Norden übernachteten wir meist auf kostenlosen Campingplätzen, welche mit den nötigsten sanitären Anlagen ausgestattet sind, sich meist in der Nähe der Autobahn befinden und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Hier haben wir immer wieder die Möglichkeit auf Backpacker zu treffen und uns mit ihnen auszutauschen. Von einem deutschen Pärchen bekamen wir hierbei zum Beispiel den Tipp, zu den Wallaman Falls zu fahren. Wie sich herausstellte, war die Tour jeden Umweg wert und nach einer einstündigen Wanderung mitten durch den "Dschungel" wurden wir mit einem faszinierenden Blick belohnt.
Zwischenzeitlich sind wir in Cardwell angekommen, einem kleinen Städtchen direkt am Meer mit Blick auf die unbewohnte, aus einem Nationalpark bestehende “Hinchbrook Island”. Cardwell ist bekannt für seine Vergangenheit in der Holzindustrie. Von Cardwell aus gelangt man auf einigen Wegen in Richtung Outback, wo es in den nächsten Tagen für uns sicherlich viel zu entdecken gibt.