Nach zehn Stunden Flug landeten wir morgens in Bangkok und wurden von freundlich grinsenden Thai-Damen mit aneinander gelegten hochgehaltenen Händen begrüßt. Dies ist die thailändische Begrüßungsform und wird “Wai” genannt. Auf dem Weg zum Flughafenausgang kam durch die vielen Menschen, den Trubel und die blechernen Frauenstimmen, welche aus sämtlichen Lautsprechern ertönten, ein bisschen das Gefühl auf, durch einen Jahrmarkt zu laufen.
Taxis standen am Ausgang unzählige bereit und auf der Fahrt zu unserem Guesthouse bekamen wir einen ersten Eindruck von der Stadt. Schrill, laut, pink. Bunte Häuser, lärmender Verkehr, Menschen überall, pinke Taxis, Wolkenkratzer.
Vor der Windschutzscheibe unseres Taxi-Fahrers saß eine liebevoll geschmückte Buddha-Figur und wir kamen während der Fahrt an mindestens fünf prunkvollen buddhistischen Tempeln vorbei. Dies bestätigte, was wir im Voraus über Bangkok gelesen hatten: In Thailand glauben knapp 95 Prozent an den Buddhismus.
Als wir in unserem Guesthouse ankamen, wollten wir gerade über den Terrassenbereich einlaufen, als ein herbeieilendes Thai-Mädchen uns hektisch, aber freundlich, zu verstehen gab, dass wir unsere Schuhe ausziehen sollten. Wir kamen uns ein bisschen trampelig vor, denn auch das hatten wir eigentlich im Voraus schon gelesen: In Thailand gilt, wie auch in vielen anderen Ländern der Welt, Schuhe aus im Haus - und hier auch im Hostel. Hierbei geht es um Hygiene, aber auch Respekt. Naja, ab sofort wussten wir Bescheid.
Unser Guesthouse war ein familiengeführtes Haus mit mehreren Doppelzimmern, einem Community-Badbereich und einem wunderschönen Terrassen-/Restaurantbereich. Das Guesthouse war sehr sauber und unser Doppelzimmer mit Ventilator kostete uns pro Nacht zusammen umgerechnet nur 10 Euro.
Nachdem wir uns im Zimmer eingerichtet hatten, trafen wir die beste Entscheidung des Tages. Wir gingen zu einem der unzähligen Massage-Salons und entspannten für umgerechnet 8 Euro eine Stunde lang bei einer traditionellen Thai-Massage.
Naja okay, entspannen ist vielleicht ein bisschen übertrieben, wenn man sich zwischenzeitlich fragt, ob man sich nach der Massage noch bewegen kann oder ob die zierlichen Thailänderinnen einem eigentlich auch etwas ausrenken können. Welche Kraft die Frauen aufbringen, ist unglaublich. Jedenfalls fühlten wir uns direkt nach der Massage super gut und wie neugeboren und das ist doch das Wichtigste.
Nach der Massage ließen wir auf einer Rooftop-Bar (mit rosaner Fassade und pinken Menü-Karten!) den Abend ausklingen und gingen dann mit vielen Eindrücken schlafen.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf zum Königspalast Grand Palace, dem wohl meist besuchten Ort in Bangkok. Der Palast diente bis 1946 als Residenz des Königs und Verwaltungssitz der Regierung. Da das Betreten der Anlage in Flipflops, Shorts und Top nicht gestattet wäre, deckten wir uns kurz vor dem Eingang bei einem der “looong pääänts” rufenden Straßenverkäufer mit langen Klamotten ein und begaben uns in die Menschenmasse.
Auf dem Gelände des Grand Palace gibt es verschiedene Sehenswürdigkeiten, prunkvolle Tempelanlagen sowie etliche detailreiche Wandmalereien. Insgesamt sehr aufwändig und schön, aber leider total überlaufen. Die umgerechnet 15 Euro Eintritt kamen uns im Nachhinein sehr teuer vor.
Danach machten wir uns auf zum sich daneben befindlichen Wat Pho, einem buddhistischen Tempel und ebenfalls einem der Top-Touri-Ziele. Der offizielle Name ist Wat Phra Chettuphon Wimon Mangkhalaram Ratchaworamahawihan (วัดพระเชตุพนวิมลมังคลารามราชวรมหาวิหาร:-)).
Der Wat Pho ist einer der größten und ältesten Tempel in Bangkok. Auf dem Gelände befindet sich außerdem die berühmteste Massageschule Thailands, wo unter anderem die ursprüngliche Thai-Massage gelehrt wird.
Bereits beim Betreten des Geländes kamen wir uns vor wie in einer anderen Welt. Die vielen Chedis (glockenförmige Bauten), Prangs (Tempeltürme) und vergoldeten Buddha-Skulpturen waren sehr beeindruckend und anders als im Golden Palace herrschte hier eine ruhigere Atmosphäre. Alles glitzerte und funkelte, einfach wunderschön.
Unser Highlight in dieser Anlage war die bekannte liegende Buddha Statue, welche komplett vergoldet und 46 Meter lang sowie 15 Meter hoch ist.
Den Eintritt in Höhe von umgerechnet 6 Euro für den Wat Pho fanden wir absolut angemessen und die Eindrücke jeden Thai Baht (thailändische Währung :)) wert.
Nach unserer ausgiebigen Sightseeing-Tour liefen wir auf dem Rückweg über die berühmte Backpacker-Straße Khao San Road mit ihren vielen Streetfood-Ständen und Straßenhändlern, welche in einem Touri-Voll-Programm nicht fehlen darf.
Alles in allem waren zwei Tage Bangkok sehr eindrucksvoll und unserer Meinung nach völlig ausreichend. Unsere Begegnungen mit den Einheimischen waren durchweg positiv, denn wir wurden immer höflich behandelt.
Natürlich hätte Bangkok noch viel mehr zu bieten und es hätte noch weitere hunderte sehenswerte Tempelanlagen gegeben, aber für uns waren die Tage die perfekte Touri-Ration - von allem ein bisschen und wir konnten offensichtlich sogar einen ganzen Blogeintrag damit füllen.
Jetzt freuen wir uns jedenfalls auf ein paar Tage Relaxen auf Koh Samui.
Unterkunft: Sawatdee Guesthouse the Original
Aktivitäten: Thai-Massage, The Grand Palace, Wat Pho, Khao San Road