Von Townsville bis zum Ayers Rock, Queensland & Northern Territory

Jul 24, 2020

Fahrt durchs Outback bis zum Ayers Rock

Nachdem wir uns mit genügend Wasser und Essen eingedeckt hatten, fuhren wir zunächst von Cairns wieder zurück nach Townsville. Von hier aus starteten wir zusammen mit Philipp und Tanja unsere Outback-Tour zum Uluru. 

...schlussendlich sind wir doch wieder beim guten alten Mercedes gelandet...diesmal einfach ein Mietwagen - ohne großes Risiko...

In den nächsten paar Tagen wollten wir einige Kilometer zurücklegen, damit wir pünktlich zur Grenzeröffnung ins Northern Territory, den “Outback-Staat” Australiens, fahren konnten. Uns war Queensland wirklich ans Herz gewachsen, aber nach fast vier Monaten freuten wir uns sehr darauf, noch mehr von der Vielfalt Australiens zu sehen. 

Unseren ersten Stopp legten wir nach circa 400 Kilometer bei der "Procupine Gorge", einer gigantischen Schlucht mit vielen Wasserlöchern, ein. Der Sprung ins kalte Wasser sorgte für eine tolle Erfrischung.

...woher dieser riesige Fußabdruck kommt, wissen wir auch noch nicht so genau...

Tagsüber kam uns auf der Fahrt nur ganz selten mal ein Auto oder ein sogenannter “Road Train” entgegen. Road Trains sind überdimensional große Lastwagen-Kombinationen, die nur in wenigen Ländern auf öffentlichen Straßen erlaubt sind. Über Nacht hielten wir meist wieder an einem der kostenlosen Campingplätzen neben der Straße. Für die Reise ins Innere Australiens war der derzeit herrschende Winter laut vielen Foren die perfekte Reisezeit. Tagsüber hatten wir angenehme Temperaturen um die 20 bis 25 Grad, aber nachts hatte es auch mal nur 5 Grad.

...zwischendurch hatte Norman einen Friseurtermin im Outback...da seine Friseurin Sandra mit professioneller Ausrüstung nicht da ist, musste die Bastelschere her...Ergebnis: "sehr zufriedenstellend"...:-)

Unsere nächste Etappe führte uns am 17.Juli über die Grenze ins Northern Territory. Obwohl es der erste Tag war, an dem diese nach mehreren Wochen Corona-Pause wieder geöffnet hatte, war relativ wenig los. Nachdem wir zwei Zettel mit Infos zu unserer Herkunft ausgefüllt und ein paar Fragen der Polizisten beantwortet hatten, konnten wir endlich zum ersten Mal auf unserer Reise eine Grenze innerhalb Australiens überqueren. Nach nur wenigen Kilometern hielten wir kurz an und waren total erleichtert. Fernab der Zivilisation, umgeben von rotem Sand, vereinzelten Büschen und wolkenlosem Himmel, waren wir endlich im Herzen Australiens angekommen.

Bei einer heiligen Stätte der Aborigines, den Karlu Karlu oder auch Devil’s Marbles (deutsch: Murmeln des Teufels), legten wir die nächste Übernachtungspause ein. 

Es war ein gigantisches Gefühl inmitten der mehreren tausend rundgeformten Felsen aus Granit zu stehen. Diese entstanden im Laufe vieler Millionen Jahren durch Verwitterung und Erosion. 

...ein durch Kernsprung geteilter Fels...

...von Oben hatten wir einen tollen Ausblick auf den Sonnenuntergang...

Nach einem kurzen Zwischenstopp im Städtchen Alice Springs, erreichten wir dann nach insgesamt 2200 Kilometer Fahrt den Uluru oder Ayers Rock, den wohl bekanntesten “Stein” Australiens. 

Der Uluru besteht aus einer Art Sandstein und entstand Schätzungen zufolge vor 550 Millionen Jahren. Bis Oktober 2019 konnte man den Uluru noch besteigen, aber da er den Ureinwohnern Australiens als heilig dient, wurde dies zwischenzeitlich untersagt. Leider hatte auch das Kulturzentrum aufgrund von Corona noch geschlossen, aber dafür ließen wir uns vom Sonnenunter- und Sonnenaufgang mit tollem Farbenspiel faszinieren. 

...kleines Barbecue mit Blick auf den Uluru...

...beim Spaziergang um den Uluru lernt man so einiges über die Geschichte...hier: Wandmalereien in einer Höhle am Uluru...

...hoch interessante Gesteinsausprägungen auf jeder Seite...

Wir verbrachten insgesamt drei Nächte auf dem einzigen Campingplatz am Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark. Von hier aus führte uns ein weiterer Ausflug zu den “Olgas” (oder auch “Kata-Tjuta-Formation” genannt). Die Gruppe der 36 Berge, die circa zur selben Zeit wie der Uluru durch Erosionsprozesse entstanden, sind im Besitz der "Anangu", einem Stamm der Aborigines. Da die "Anangu" die Olgas für ihre Rituale nutzen, sind nur Teile davon für Touristen zugänglich.

...links der Sonnenuntergang, in der Mitte die Olgas und rechts (ganz klein) der Uluru...tolle Panoramasicht...

...ein Wanderweg führte uns zur "Walpa Gorge", einer Schlucht die zwischen zwei Bergen liegt...die sich im Wasser spiegelnden Steilwände sind ein tolles Naturschauspiel...

Den letzten Tag verbrachten wir am Kings Canyon, einer Schlucht im Watarrka-Nationalpark. Überraschenderweise war diese die beeindruckendste Schlucht für uns und somit unser absolutes Highlight. Bei der Wanderung fühlten wir uns wie in einer anderen Welt, einer Vulkanwelt, zwischen riesigen Steilwänden, roten Steinen, Pflanzen und kleineren Wasserlöchern. 

Wir sind sehr froh, dass wir nach so vielen Wochen wieder relativ frei und unbeschwert Herumreisen können. 

In den nächsten Tagen werden wir uns auf die knapp 2000 Kilometer lange Reise nach Darwin machen, wo uns bestenfalls auch wieder so einige Naturwunder erwarten werden.

Unterkünfte: Maui Campervan, Freie Campingplätze am Highway, Ayers Rock Campground

Aktivitäten: Procupine Gorge, Grenzüberquerung Northern Territory, Karlu Karlu, Uluru, Olgas, Kings Canyon 

Zeitraum: 15.07.2020 - 24.07.2020

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